Willy Wolff |
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"Manche Leute sagen, ich sei sprunghaft; das bin ich nicht. Ich möchte aber Altbewährtes nicht strapazieren." Willy Wolff |
Willy Wolff war Maler, Bildhauer und Grafiker. Er wurde am 5. Juli 1905
in Dresden-Trachau geboren und verstarb am 8. Juli 1985 in seiner
Wohnung am Wachwitzer Höhenpark 6 in Dresden-Rochwitz. Ab 1920 machte Wolff eine Lehre in Dresden zum Kunsttischler, in der er vorwiegend mit der Anfertigung barocker Möbel beschäftigt war. Nach seiner Entlassung in der Wirtschaftskrise 1924 zog er als Wandervogel durch Deutschland. An der Staatlichen Kunstgewerbeschule Dresden besuchte Wolff von 1925 bis 1927 Weiterbildungskurse und studierte von 1927 bis 1933 an der Kunstakademie Dresden, wo er ab 1930 Meisterschüler bei Otto Dix war. Als Otto Dix 1933 nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten entlassen wurde, verließ Wolff ebenfalls die Akademie. |
Seit 1929 war er Mitglied der KPD und arbeitete in der Roten Hilfe. Im Jahr darauf wurde er Mitglied der Assoziation revolutionärer bildender Künstler. Bis zu seiner Einberufung in die Wehrmacht 1940 lebte er von kleinen Verkäufen und Gelegenheitsarbeit. Gegen Kriegsende desertierte Wolff.
Bei den Luftangriffen auf Dresden am 13. Februar 1945 ging der größte Teil seines bisherigen künstlerischen Werkes verloren, auch die Gemälde und Zeichnungen aus der Dix-Zeit. Nach Kriegsende trat die künstlerische Prägung durch die Akademie und Otto Dix immer mehr in den Hintergrund. 1946 gründete Willy Wolff mit anderen Künstlern die Dresdner Künstlergemeinschaft "Das Ufer".
Seit 1952 lebte er mit der Malerin Annemarie Koehler-Balden zusammen, die aus der englischen Emigration zurückgekehrt war. 1953 wurde ihr Sohn Pan geboren, 1956 heirateten sie.
Er wechselte nun von der sachlich-präzisen Darstellung hin zu abstrakten Formen. 1960 bis 1962 waren es unter anderem Ritterhelme aus den Dresdner Kunstsammlungen, die er zeichnend analysierte und dabei immer stärker vereinfachte. 1963 bis 1964 entstanden gegenstandslose Strukturen in denen Wolff mit Neuem experimentierte. Unter dem Einfluss seiner Frau schuf er Collagen und Assemblagen aus Holzteilen. Als Wolff bereits das sechzigste Lebensjahr überschritten hatte, fand er seinen Stil - Pop Art. Innerhalb von sieben Jahren schuf er dann den Hauptteil seines Werkes, das ihn heute als einen der wichtigsten abstrakten Künstler der DDR ausweist.
Sein künstlerischer Stil missfiel der Staatsführung zunehmend. Für
Wolff war es daher kaum möglich, sein Werk auf Kunstausstellungen in
der DDR zu zeigen.
"Die
sechziger Jahre waren so, dass Willy Wolff das ganze Jahrzehnt über gar
nicht ausgestellt hat. Erst 1968 hat das Dresdner "Kunst der Zeit"
versucht, eine Ausstellung zu machen, die ist abgesagt worden, und die
damaligen Kollegen des "Kunst der Zeit" haben sich viel Zeit gelassen
mit dem Abbauen, haben die Bilder unten stehen lassen, und wer die
Ausstellung noch sehen wollte, und das waren viele, konnten dann
hingehen und das trotzdem sehen. Aber man kann also sagen, dass er in
den sechziger Jahren (…) eigentlich für sich gearbeitet hat, weil er
diesen öffentlichen Raum gar nicht hatte." Sigrid Walther, Kuratorin einer Willy-Wolff-Retrospektive in der Städtischen Galerie Dresden |
"Das war
glaube ich auch die Tragik seiner
Biografie, dass er dann eigentlich geschnitten wurde. Also Curt Querner
hat das mal schön gesagt: Der Willy Wolff hat sich den Arsch abgelaufen
für dieses Land, für eigentlich seine Partei, für seine Genossen, und
sie konnten sozusagen mit diesem Angebot, auch mit diesem
intellektuellen Angebot für einen Sozialismus nichts anfangen."
Gisbert Porstmann, Direktor der Städtischen Galerie Dresden |
Eine Teilzeitbeschäftigung bei den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
bis 1970 erlaubte es ihm jedoch, weiter freischaffend zu arbeiten.
Aus gesundheitlichen Gründen musste Wolff 1970 das Malen aufgeben und experimentierte danach mit unterschiedlichen grafischen und plastischen Techniken, wie Monotypien, Collagen, Assemblagen und Objekten.
Die Albertina in Wien erwarb in den 1970er Jahren Zeichnungen und Monotypien von Willy Wolff anlässlich einer Ausstellung des Dresdner Kupferstich-Kabinetts. 1971 verkaufte Willy Wolff sein Gemälde „Das Liebespaar“ von 1932 an die Galerie Neue Meister in Dresden. Es war der erste offizielle Ankauf eines seiner Werke in der DDR. Zögernd wurde sein künstlerisches Schaffen nun auch hier anerkannt. 1976 folgte eine erste große repräsentative Ausstellung im Pretiosensaal des Schlosses und im Glockenspielpavillon des Zwingers in Dresden. Aus Anlass seines 80. Geburtstages zeigte die Galerie Neue Meister in Dresden eine kleine Sonderausstellung mit Gemälden und Objekten.Wollfs Gesamtwerk wurde 2006 auf einer Retrospektive in der Städtischen Galerie Dresden gewürdigt.
Quellennachweis:
Wikipedia
Deutschlandradio Kultur
Internetseite von Pan Wolff

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